16.05.2018, 3533 Zeichen
Die FACC AG hat Zahlen vorgelegt. Für das abgelaufene Jahr soll erstmals seit dem Börsengang eine Dividende ausgeschüttet werden, und zwar 0,11 Euro je Stück. Die Umsatzerlöse konnten um 6,4 Prozent auf 750,7 Mio. Euro gesteigert werden. Das EBIT hat sich mehr als verdoppelt, und zwar von knapp 25 Mio. Euro im Vorjahr auf nunmehr 63,8 Mio. Euro, nach Einmal-Effekten wuchs das operative Ergebnis von 25 Mio. Euro in der Vorjahresperiode auf nunmehr 48,6 Mio. Euro, das Nach-Steuer-Ergebnis von 15,2 auf 39,7 Mio. Euro. Für das Geschäftsjahr 2018/19 erwartet die Gesellschaft ein Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich sowie eine überproportionale Verbesserung der Ertragslage, wie es heisst.
Im Geschäftsbericht gibt es ein Q&A mit dem Vorstand. Darin meint etwas CEO Machtlinger: "Wir haben eine große Zahl an Neuprojekten in die Serienproduktion geführt, Ratenerhöhungen bei bestehenden Aufträgen bewerkstelligt und weiter in Automatisierung investiert. Vor diesem Hintergrund halten wir an unserem Ziel fest, alle Segmente in höhere Profitabilitätsstufen zu führen. Als Vorbild dient dabei die Division Aerostructures. Engines & Nacelles sollte in den nächsten vier Jahren eine hohe einstellige EBIT-Marge erreichen können, Cabin Interiors wird diesem Trend ebenfalls folgen." Zu möglichen Akquisitionen äussert sich der CEO folgendermaßen: „Wir halten die Augen immer offen und prüfen auch regelmäßig Kandidaten für Akquisitionen oder Partnerschaften. Bis 2020/21 steht für uns jedoch das organische Wachstum im Vordergrund. Allfällige Erweiterungen könnten aber gegebenenfalls zwei Stoßrichtungen haben: Einerseits den Zukauf von Technologien und Prozessen, die wir noch nicht in unserem Portfolio haben. Andererseits sind aber auch sogenannte „Bolt-on-Akquisitionen“ denkbar, also die Übernahme von Unternehmen bzw. Fertigungsstätten mit gleichem oder ähnlichem Profil."
CFO Aleš Stárek rechnet im Geschäftsbericht den Total Shareholder Return für die Aktionäre aus: „Nimmt man die Dividende und die Kurssteigerung seit dem Börsegang zusammen, ergibt sich ein Total Shareholder Return von 127 Prozent. Aktionäre der ersten Stunde konnten ihr Investment damit inzwischen mehr als verdoppeln." Zur Finanzierung meint er: "Unsere oberste Devise ist es, unser Wachstum aus eigener Kraft zu finanzieren. Ungeachtet dessen sind wir gerade dabei, unsere bilateralen Kreditlinien neu zu strukturieren und uns damit die Flexibilität zu verschaffen, auch größere Investitionen im Zusammenhang mit unserem Wachstum zu finanzieren. Bei einer Eigenkapitalquote von 45,9 Prozent sehe ich hier durchaus Spielraum. Zudem beschäftigen wir uns schon jetzt mit der Frage der Refinanzierung der im Juli 2019 fälligen letzten Tranche eines Schuldscheindarlehens und der bis 2020 laufenden Anleihe."
Zum chinesischen Markt meint Vorstandsmitglied Yongsheng Wang: China ist einer der größten, wenn nicht der größte Markt in unserer Branche weltweit und wird in den nächsten 20 Jahren rund 7.000 neue Flugzeuge benötigen. Und hier ist FACC dank der guten Verbindung zu ihrem Hauptaktionär AVIC sehr gut positioniert. AVIC ihrerseits nimmt eine führende Position in China ein, dessen Regierung den Ausbau der Aircraft-Industrie gezielt fördert und dabei auch europäische Erzeuger ausdrücklich ermutigt. Daraus ergeben sich vielfältige Synergien. FACC, die über her- vorragende Technologien verfügt, wird den Vorteil ihrer Partnerschaft zu AVIC gezielt nutzen.
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