09.09.2019, 5069 Zeichen
Die Anzahl von weiblichen Vorstandsmitgliedern in Österreichs börsennotierten Unternehmen (Stichtag 31. Juli 2019) ist im Vergleich zum Anfang des Jahres (Stichtag 1. Jänner) von 13 auf 15 gestiegen.
Insgesamt vergrößerte sich der Anteil der weiblichen Vorstände von 6,3 auf 7,3 Prozent. Allerdings stehen damit in den im WBI notierten Unternehmen aber immer noch 15 weibliche Vorstandsmitglieder 190 männlichen gegenüber. In Deutschland gab es eine ähnliche Entwicklung: Der Frauenanteil in DAX -, MDAX- und SDAX-Unternehmen stieg im Vergleich zum Jahresbeginn auf niedrigem Niveau von 8,2 auf 8,7 Prozent. Das sind einige der Ergebnisse des Mixed Leadership Barometers der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY. Dafür werden regelmäßig die Strukturen von Vorständen und Aufsichtsräten der im Wiener Börse Index gelisteten Unternehmen analysiert.
„Der leicht positive Trend ist ein Lichtblick auf dem Weg zu ausgewogenen Führungsgremien, täuscht aber nicht über das immer noch eindeutige Missverhältnis hinweg. Die Vorstände in den börsennotierten Unternehmen in Österreich sind immer noch zum Großteil reine Männerclubs. Nach wie vor werden vier von fünf Unternehmen ausschließlich von Männern gelenkt. Wenn die Zahl der Frauen weiter so langsam steigt, wird es bis zum Jahr 2067 dauern, bis in den Vorstandsgremien 50 Prozent Frauen und 50 Prozent Männer sitzen“, kommentiert Helen Pelzmann, Partnerin (EY Law) und Verantwortliche für die Initiative „Women. Fast Forward“ bei EY Österreich, die Ergebnisse.
Dafür, dass derzeit nicht mehr Frauen in den Unternehmen in Verantwortung sind, sei laut Pelzmann vor allem auf zwei Gründe zurückzuführen: „Zum einen gibt es anders als für Aufsichtsräte keine gesetzliche Quote. Dadurch ist der Druck nicht so groß, Vorstandsposten mit Frauen zu besetzen. Zum anderen wäre dies aber auch bei einer Quote gar nicht so leicht: Weil in der Vergangenheit zu wenig für die Förderung weiblicher Managementtalente getan wurde, gibt es derzeit nicht übermäßig viele weibliche Führungskräfte mit der Erfahrung und Qualifikation, um ein börsennotiertes Unternehmen zu führen.“
Die meisten Frauen sind momentan in den Chefetagen von IT-Unternehmen anzutreffen, wo ihr Anteil bei 17 Prozent liegt. An zweiter und dritter Stelle folgen die Konsumgüterbranche (14%) und Finanzbranche (11%). Keine einzige Vorständin gibt es in fünf Branchen: Automobil, Energie, Immobilien, Telekommunikation und Transport.
Frauenanteil in Österreichs Aufsichtsräten steigt weiterhin
Der Aufwärtstrend bei Österreichs Aufsichtsräten hält an: Seitdem mit 1. Jänner 2018 die gesetzliche Genderquote von 30 Prozent in Kraft getreten ist, stieg der Frauenanteil in den Kontrollgremien der börsennotierten Unternehmen deutlich von 18,7 auf 25,9 Prozent. Von den derzeit 579 Aufsichtsratsmitgliedern der im WBI notierten Unternehmen sind 150 Frauen. Der Anteil weiblicher Aufsichtsratsmitglieder ist damit kontinuierlich gestiegen, in 38 der aktuell 62 gelisteten Unternehmen (61 %) sind inzwischen mindestens zwei Aufsichtsräte Frauen.
„Unabhängig davon, wie man zu Quotenregelungen steht: Der kontinuierliche Anstieg des Frauenanteils seit der Einführung im Jänner 2018 zeigt, dass die Quote Wirkung hat. Ein positiver Effekt ist sicher, dass das Thema deutlich stärker in den Mittelpunkt gerückt ist. In so gut wie allen Großunternehmen ist die Förderung von Frauen aktuell ein absoluter Schwerpunkt. Mittlerweile hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass gemischte Teams besser arbeiten und auch die wirtschaftliche Performance des Unternehmens positiv beeinflussen. Und auch die Veränderung der Arbeitswelt setzt positive Impulse: Teams organisieren sich zunehmend selbst, die Digitalisierung ermöglicht flexibles Arbeiten von jedem Ort. Das kommt gerade auch Frauen zugute, die es zunehmend leichter haben, Karriere und Familie zu verbinden“, so Pelzmann.
Aufholbedarf trotz Fortschritt: Jeder dritte Aufsichtsrat erfüllt Quote noch nicht
Trotz deutlicher Fortschritte bei der ausgewogenen Besetzung von Aufsichtsräten gäbe es immer noch Aufholbedarf, so Pelzmann: „Die Genderquote zeigt weiterhin Wirkung, immerhin gibt es 42 weibliche Aufsichtsratsmitglieder mehr als zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Quotenregelung. Allerdings ist das Ziel noch nicht erreicht. Fast jedes dritte verpflichtete Unternehmen erfüllt die Genderquote im Aufsichtsrat noch nicht“.
Am höchsten ist der Anteil weiblicher Aufsichtsratsmitglieder derzeit in der Energiebranche (33%), wo jedes dritte Aufsichtsratsmitglied eine Frau ist. Ähnlich hoch ist der Anteil in der Finanz- (30%), Transport- (30%) und Telekommunikationsbranche (27%).
Fast jedes 14. Vorstandsmitglied in Österreich ist eine Frau
Nach wie vor ist in 50 von 62 börsennotierten Unternehmen noch keine Frau im Vorstand vertreten.
Immerhin drei der insgesamt neun Frauen in Vorstandsetagen leiten das Unternehmen als CEO: Herta Stockbauer bei der BKS Bank, Karin Trimmel beim Kräuterlikörhersteller Gurktaler und Elisabeth Stadler bei der Vienna Insurance Group. Sechs Frauen stehen dem Finanz-Ressort vor.
Wiener Börse Party #641: Guter Mai-Start, Commerzbank besiegt VIG knapp, RBI solide und Strabag-Blick heute Abend
Aktien auf dem Radar:Polytec Group, Immofinanz, Palfinger, Warimpex, Flughafen Wien, Austriacard Holdings AG, EVN, Rosgix, S Immo, Erste Group, Österreichische Post, Cleen Energy, Marinomed Biotech, Pierer Mobility, RBI, Addiko Bank, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Kapsch TrafficCom, OMV, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger, Mercedes-Benz Group, Siemens Energy, Deutsche Post, Allianz.
Raiffeisen Zertifikate
Raiffeisen Zertifikate ist der führende österreichische Anbieter, der mit über 5.000 Anlage- und Hebelprodukten seit mehr als 20 Jahren in der DACH-Region genauso wie in vielen Märkten Zentral- und Osteuropas zu Hause ist. Einfach kompetent und schnell Marktentwicklungen handelbar zu machen, dafür steht Raiffeisen Zertifikate - Egal ob auf Aktien, Aktien-Indizes, Rohstoffe oder einzelne Themen basierend. Raiffeisen Zertifikate ist eine Marke der Raiffeisen Bank International AG.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
AT0000A2STY8 | |
AT0000A2VYD6 | |
AT0000A36XA1 |
SportWoche Podcast #103: creAgency als Partner des Sportgeschichte-Projekts für Österreich, das am 11. April 2024 startet
In Folge #103 oute ich die Partner des Sportgeschichte-Projekts neu, das am 11. April live gehen wird. Es sind die Christoph Vetchy (am Icon links) und Florian Kott
Carlos Alba
Andreas Gehrke
Sebastián BrunoBooks josefchladek.com
I’ll Bet the Devil My Head
2023
Void
Flughafen Berlin-Tegel
2023
Drittel Books
Duelos y Quebrantos
2018
ediciones anómalas