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Virtuelle Mayr-Melnhof-HV: Absolut kein Ersatz für eine normale HV, aber mit der Firma alles gut (Günter Luntsch)

30.04.2020, 9037 Zeichen

Virtuelle Mayr Melnhof-HV. Ich wollte mich wirklich zu einem "Genügend" durchringen, weil die HV trotz technischer Probleme durchgezogen werden konnte, "Hauptsache hinter uns gebracht, die Dividende kann fließen", aber wenn nicht einmal so eine wichtige Antwort wie die zu den AR-Sitzungsgeldern beim Aktionär ankommt, geht sich nur ein "Nicht genügend" aus. Nein, diese virtuellen Hauptversammlungen sind, wenn sich nichts bessert, absolut kein Ersatz für eine normale HV. Das kann so nicht weitergehen. Man wird sich etwas überlegen müssen, damit den berechtigten Mindestanforderungen des Aktionärs entsprochen wird. Die Qualität der Informationen, an die der Aktionär am 29.4.2020 auf der virtuellen HV gekommen ist, kann man nur als Witz empfinden. Das Interesse der Aktionäre an der Teilnahme an einer virtuellen HV wird mit Sicherheit abnehmen. Wenn so ein Livestreaming nicht funktioniert.

Ich habe der HV virtuell von Anfang bis zum Ende beigewohnt, viele andere Zuseher werden wohl irgendwann aufgegeben haben, die Übertragung funktionierte einfach zu oft nicht. Da das ganze nicht billig war, wie wir erfahren konnten, sollte die AG dafür zumindest brauchbare Qualität bekommen. Die HV begann um 10 Uhr, AR-Vorsitzender Zellner berichtete vom Ableben des Friedrich Mayr-Melnhof, "jahrzehntelang Mitglied des AR-Präsidiums, eine wirklich charismatische Persönlichkeit und ein treuer Freund und langjähriger Aktionär des Unternehmens" am 14. April dieses Jahres. Peter Oswald, Vorstandsvorsitzender seit 1.4.2020, erzählte von seiner Karriere seit 1992 bei Frantschach bzw. dem Nachfolger Mondi, "gleiche Branche, aber kein Wettbewerber von Mayr-Melnhof". Um 10:17h ging das Streaming nicht mehr, um 10:22h wurde uns der Abbruch aus technischen Gründen mitgeteilt, es ging längere Zeit nichts, erst ab 10:39h bewegte sich auf meinem Monitor wieder etwas, da war Vorstand Franz Hiesinger schon mitten in seiner Präsentation, er sprach von 220 Mio. Euro Nettoverschuldung nach 50 Mio. Euro Nettoliquidität im Jahr davor, von 1,5 Mrd. Euro Eigenkapital, was einer EK-Quote von 62,3% nach 67% im Jahr davor entspreche, die EK-Rentabilität habe sich von 12,1% auf 13,1% erhöht, man schlage eine Dividende von 3,20 Euro vor.

Andreas Blaschke berichtete über MM Packaging. TANN habe die Erwartungen im ersten Jahr erfüllt, der Erwerb der Beteiligung sei im Jänner 2019 abgeschlossen worden. Das Zigarettenfilterpapier ergänze den Bereich, man sei in diesem Geschäft Weltmarktführer. Man habe neue Märkte dazu bekommen, China und die Philippinen, wo TANN Standorte habe. Die Konsumgüterproduzenten hätten 2019 ihre Lager reduziert, MM Packaging sei es trotzdem gelungen, ein gutes Ertragsniveau zu behaupten. Man habe Werke, wo nur Kosmetikverpackungen produziert würden, usw, wodurch wir uns entsprechende Skaleneffekte erwarten würden. MM Packaging sei führender Faltschachtelproduzent, für Lebensmittelverpackungen etc. Durch die aktuelle Covid-Pandemie gebe es europaweit eine deutlich gestiegene Nachfrage aufgrund von Bevorratung bei Konsumenten und Herstellern, bei Duty Free sei die Nachfrage allerdings rückläufig. Covid sei eine große Herausforderung an Beschaffung, Produktion und Logistik. Es habe temporär einzelne Werkstillstände gegeben. Man liefere an lokale Kunden in ganz Europa.

Oswald sprach zunehmende Wettbewerbsintensität in der Division Karton an, man habe eine Kapazitätauslastung von 97%. Zellstofffaserpreise seien deutlich zurückgegangen. MM erzeuge systemrelevante Produkte mit sehr hoher Resilienz. Das Wort Resilienz fiel auf dieser HV öfter. Bei Altpapier sei es zu einem Preisanstieg gekommen, auf diese Kostenerhöhungen müsse man reagieren. Bei Verpackung wolle man vor allem das weniger nachhaltige Plastik verdrängen. Um 10:56h trat der nächste "Netzwerkfehler" auf, um 11:04h kam es wieder zur Unterbrechung aufgrund technischer Störung, dieses Mal nur kurz, Notar Brix sprach davon, dass es aktuell österreichweit zu Internetausfällen komme. Um 11:10h verlas Zellner die Präsenz von 209 Aktionären und 4 Stimmrechtsvertretern mit 13,632.652 Aktien.

Der erste Fragesteller erkundigte sich, ob es größere Probleme in der Lieferkette gäbe, was mit "im großen und ganzen konnte die Lieferkette aufrecht erhalten werden" beantwortet wurde, es habe lediglich "überschaubare temporäre Unterbrechungen" gegeben. Der Aktionär regte an, den ORF dazu zu bringen, über ein erfolgreiches Unternehmen wie MM zu berichten. Er erfuhr, dass das Unternehmen bereits im ORF porträtiert worden sei. Weiters regte der Aktionär an, die Verteilung der AR-Vergütungen aufzuschlüsseln, in gewählten Worten: Für "verdiente Vergütungen" brauche sich ja niemand zu schämen. Die Anregung wurde aufgegriffen: 120.000 bekomme der ARV, 67.000 jeder Stellvertreter, der Vorsitzende des Prüfungsausschusses 67.000, einfache AR-Mitglieder 44.000. Die D&O-Versicherung betrage maximal 200 Mio. Euro, Prämie und Versicherer könne man aus Wettbewerbsgründen nicht bekannt geben. 15% der Mitarbeiterausbildung vor Covid sei digital erfolgt, 100% seien es derzeit, nach Covid würden es 60 bis 80% sein, bei manchen Ausbildungen seien persönliche Begegnungen schon ein Vorteil. Reisespeseneinsparungen seien marginal, man sei vorher schon günstig gereist. Die virtuelle HV führe im Vergleich zur physischen HV zu keinen Einsparungen, statt Saalmiete müsse man jetzt die technische Infrastruktur bezahlen, die "auch nicht billig" sei. Kosten der Stimmrechtsvertreter seien nicht so hoch, die üblichen Stundensätze von Rechtsanwälten. Notar habe mehr gekostet, aufgrund der Einberufung mit den neuen rechtlichen Details. Zu einer eventuellen Mitarbeiterbeteiligung habe man noch keine Entscheidung getroffen, man werde das aber beobachten. Negativzinsen habe man bis jetzt keine bezahlt.

Weitere Aktionärsfragen betrafen unter anderem Firmenwert, Pensionszusagen (1.918 Personen, v.a. in Deutschland), AR-Sitzungsgelder. Zu den Kostenvereinbarungen mit Abschlussprüfern bei den ausländischen Töchtern könne man aus Wettbewerbsgründen nichts sagen, es wäre ein Nachteil für die aktuelle Ausschreibung und auch ein Vertragsbruch den Geschäftspartnern gegenüber, 90% (des Leistungsumfangs?) betreffe aber Pwc. Die Frage, ob man nicht aus dem Geschäft mit Tabakkonzernen aussteigen wolle, wurde mit dem Wunsch nach Beibehaltung der Diversifizierung beantwortet. Michael Knap fragte nach den Hintergründen des "chaotischen" Ablaufs des Ausscheidens von Hörmanseder. Es wurde erklärt, ursprünglich wollte man, dass Hörmanseder Oswald die Werke zeigt, doch da Reisen aufgrund von Covid nicht mehr möglich waren, wollte man eine klare Führungsstruktur haben. Man habe für Ansprüche (nur Hörmanseder alleine?) 8,6 Mio. Euro rückgestellt. Ob die prognostizierte Wachstumsrate "coronatauglich" sei, werde sich weisen, aktuell bleibe der Firmenwert von 245 Mio. Euro unverändert.

Wir erfuhren von einer Auflage des Geschäftsberichts samt integriertem Nachhaltigkeitsbericht in Höhe von 20.000 Stück, Kosten für Pflichtveröffentlicheung in der Wiener Zeitung hätten 39.000 Euro im Jahr 2019 betragen. Die Papiermaschinen seien durchschnittlich 40 Jahre alt, das sage aber nichts, da sie ständig erneuert würden. Berthold Berger meldete, dass die "Liveübertragung überhaupt nicht hinhaut", man sollte nur den Ton übertragen. Meine Anmerkung: Das Livebild von den Rednern ist wirklich nicht spannend, hier könnte man Übertragungsgewicht einsparen, Ton reicht vollkommen, wenn wir wissen, wer gerade spricht.

Schutzmasken könne man leider nicht produzieren, sie seien mit Zigarettenfiltern nicht vergleichbar. Mittlerweile war offenbar 1 Aktionär mit 1 Stimme dazu gekommen, die neue Präsenz betrug 210 Aktionäre mit 13,632.653 Aktien. Eine weitere Aktionärin bekundete ihre Unzufriedenheit mit der virtuellen HV, der Livestream habe sich über die Hälfte der Generaldebatte aufgehängt, man hätte die HV auf Herbst verschieben sollen. Der erste Fragesteller meldete sich noch einmal zu Wort, er hatte aufgrund der schlechten Übertragung einige Antworten nicht mitbekommen und bat darum, die Antworten per e-Mail übermittelt zu bekommen. Nach Rücksprache mit der Rechtsauskunft wurde ihm beschieden, dass das "rechtlich leider nicht zulässig" sei. Um 12:14h begannen die Abstimmungen über die Tagesordnungspunkte. Bei regelmäßig 68,16% Anwesenheit gab es regelmäßig 1 Gegenstimme von Stimmkarte Nr. 308. Nr. 308 gab auch regelmäßig Widerspruch zu Protokoll. Ich konnte Nr. 308 nicht sehen, er/sie war ja physisch nicht anwesend. Aber er/sie wirkte auf mich, als ob er/sie ziemlich angefressen wäre. Irgendwas hat ihm/ihr nicht gepasst. Vielleicht war es die schlechte Übertragung oder die Qualität der Antworten. Positiv: MM ist ein grundsolider Wert, der die Krise wohl weit weniger als andere Unternehmen spürt. Darum ist die Aktie auch nicht in die Tiefe gestürzt, die Aktionäre wissen offenbar, was sie an dieser Aktie haben.
Mayr-Melnhof ( Akt. Indikation:  124,80 /125,60, 0,48%)

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 30.04.)


(30.04.2020)

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    Oswald sprach zunehmende Wettbewerbsintensität in der Division Karton an, man habe eine Kapazitätauslastung von 97%. Zellstofffaserpreise seien deutlich zurückgegangen. MM erzeuge systemrelevante Produkte mit sehr hoher Resilienz. Das Wort Resilienz fiel auf dieser HV öfter. Bei Altpapier sei es zu einem Preisanstieg gekommen, auf diese Kostenerhöhungen müsse man reagieren. Bei Verpackung wolle man vor allem das weniger nachhaltige Plastik verdrängen. Um 10:56h trat der nächste "Netzwerkfehler" auf, um 11:04h kam es wieder zur Unterbrechung aufgrund technischer Störung, dieses Mal nur kurz, Notar Brix sprach davon, dass es aktuell österreichweit zu Internetausfällen komme. Um 11:10h verlas Zellner die Präsenz von 209 Aktionären und 4 Stimmrechtsvertretern mit 13,632.652 Aktien.

    Der erste Fragesteller erkundigte sich, ob es größere Probleme in der Lieferkette gäbe, was mit "im großen und ganzen konnte die Lieferkette aufrecht erhalten werden" beantwortet wurde, es habe lediglich "überschaubare temporäre Unterbrechungen" gegeben. Der Aktionär regte an, den ORF dazu zu bringen, über ein erfolgreiches Unternehmen wie MM zu berichten. Er erfuhr, dass das Unternehmen bereits im ORF porträtiert worden sei. Weiters regte der Aktionär an, die Verteilung der AR-Vergütungen aufzuschlüsseln, in gewählten Worten: Für "verdiente Vergütungen" brauche sich ja niemand zu schämen. Die Anregung wurde aufgegriffen: 120.000 bekomme der ARV, 67.000 jeder Stellvertreter, der Vorsitzende des Prüfungsausschusses 67.000, einfache AR-Mitglieder 44.000. Die D&O-Versicherung betrage maximal 200 Mio. Euro, Prämie und Versicherer könne man aus Wettbewerbsgründen nicht bekannt geben. 15% der Mitarbeiterausbildung vor Covid sei digital erfolgt, 100% seien es derzeit, nach Covid würden es 60 bis 80% sein, bei manchen Ausbildungen seien persönliche Begegnungen schon ein Vorteil. Reisespeseneinsparungen seien marginal, man sei vorher schon günstig gereist. Die virtuelle HV führe im Vergleich zur physischen HV zu keinen Einsparungen, statt Saalmiete müsse man jetzt die technische Infrastruktur bezahlen, die "auch nicht billig" sei. Kosten der Stimmrechtsvertreter seien nicht so hoch, die üblichen Stundensätze von Rechtsanwälten. Notar habe mehr gekostet, aufgrund der Einberufung mit den neuen rechtlichen Details. Zu einer eventuellen Mitarbeiterbeteiligung habe man noch keine Entscheidung getroffen, man werde das aber beobachten. Negativzinsen habe man bis jetzt keine bezahlt.

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