25.04.2024,
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Wien (OTS) - Der jährlich erscheinende Report des Dachverbandes
europäischer Eisenbahnregulierungsbehörden (IRG-Rail) bietet einen
umfassenden Überblick über die Entwicklungen im europäischen
Eisenbahnsektor. Er umfasst detaillierte Informationen aus den
Bereichen Eisenbahninfrastruktur, Infrastruktur-Benützungsentgelte,
Marktteilnehmer sowie Güter- und Personenverkehrsmärkte. Zusätzlich
widmet er sich im Rahmen eines Schwerpunktes den möglichen Ursachen
für die Unterschiede bei der Netznutzung in den Mitgliedstaaten.
Angebotsseitig lagen die Personenzugkilometer in den 31
untersuchten Ländern 2022 vier Prozent über dem Wert aus 2021,
allerdings noch immer zwei Prozent unter dem Wert von 2019. Die in
Personenkilometern gemessene Nachfrage befand sich hingegen trotz
guter Erholung (plus 52 Prozent gegenüber 2021) sogar zehn Prozent
unter dem Niveau des Jahres 2019. Während das Angebot in den
vergangenen Jahren beinahe durchgehend aufrechterhalten wurde, hat
sich die Nachfrage nach einem massiven Einbruch 2020 erst
schrittweise wieder dem Vorkrisenniveau angenähert. Das ist vor allem
auf auslaufende Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie zurückzuführen,
wobei hiervon insbesondere der Fernverkehr profitiert hat.
Zwtl.: Frankreich Bahnland #1 der EU
Sämtliche teilnehmenden Behörden meldeten für das Jahr 2022 im
Vergleich zu 2021 einen deutlichen Anstieg des Personenverkehrs. Wie
bereits in den Vorjahren weist die Schweiz weiterhin die meisten
Personenkilometer pro Einwohnerin und Einwohner auf. An erster Stelle
innerhalb der EU steht mittlerweile Frankreich, dicht dahinter folgt
Österreich auf Platz Zwei und Schweden auf Platz Drei. Mit den 1.444
je Einwohnerin und Einwohner gefahrenen Bahnkilometern konnte
Österreich beinahe wieder an seinen eigenen Bestwert aus dem Jahr
2019 (1.507 Kilometer) anschließen.
Zwtl.: Europäischer Güterverkehr weitgehend stabil
Der Schienengüterverkehr konnte 2022 bei den gefahrenen
Zugkilometern leicht zulegen (plus ein Prozent gegenüber 2021), die
Verkehrsleistung (Nettotonnenkilometer) lag dagegen ein Prozent unter
dem Vergleichsjahr. Insgesamt wurden 2022 im europäischen
Schienengüterverkehr in 30 Ländern rund 463 Milliarden
Nettotonnenkilometer erbracht, wobei die Mehrheit der Länder leichte
Verluste meldete. Mit 140 Milliarden Nettotonnenkilometern hielt
unverändert Deutschland den größten Anteil am Gesamtvolumen, gefolgt
von Polen und Frankreich. Österreich lag mit 23,8 Milliarden
Nettotonnenkilometern auf dem respektablen fünften Platz. Im Schnitt
wurden 48 Prozent der Verkehrsleistung im nationalen Markt vom
jeweiligen Incumbent („Staatsbahnen“) erbracht. Die stetig wachsende
Gruppe der Privatgüterbahnen hatte hingegen bereits einen Anteil von
37 Prozent. Die restlichen Anteile entfielen auf ausländische
Incumbents.
Zwtl.: Inflation und Energiekosten führten zu höheren Entgelten für
Bahnunternehmen
Die in Europa herrschenden hohen Inflationsraten führten in
Kombination mit gegenüber 2020 und 2021 gesunkenen Subventionen des
Schienengüterverkehrs im Jahr 2022 dazu, dass die
Infrastruktur-Benutzungsentgelte für Eisenbahnverkehrsunternehmen
deutlich stärker als die erbrachten Zugkilometer gestiegen sind (im
Personenverkehr durchschnittlich um 15 Prozent, im Güterverkehr um 36
Prozent).
Der Ukraine-Krieg trieb 2022 zudem die Ausgaben der
Eisenbahnverkehrsunternehmen für Energie in die Höhe: Beim Strom sind
diese (je kWh) um durchschnittlich 34 Prozent angestiegen, Diesel (je
Liter) hat sich um 42 Prozent verteuert.
Über IRG-Rail
IRG-Rail wurde im Juni 2011 als Zusammenschluss der europäischen
Eisenbahn-Regulierungsbehörden gegründet. Die mittlerweile 31
Mitglieder des Netzwerks haben ihre statistischen Auswertungen für
den Bericht zur Verfügung gestellt. Ziel von IRG-Rail ist es, die
Kooperation zwischen den Regulierungsbehörden weiter zu stärken und
die Schaffung eines einheitlichen, wettbewerbsfähigen, effizienten
und nachhaltigen Eisenbahnmarktes in Europa voranzutreiben.
Der vollständige Bericht ist auf der Website von IRG-Rail unter
https://irg-rail.eu/irg/documents/market-monitorin...
(
https://irg-rail.eu/irg/documents/market-monitorin... abrufbar.
Über die Schienen-Control GmbH
Als Regulierungsbehörde kontrolliert die Schienen-Control GmbH
(SCG) den freien Zugang zur Schiene zu angemessenen Preisen. Damit
ermöglicht und unterstützt sie einen fairen Wettbewerb für eine
bessere und erfolgreichere Bahn.
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