02.05.2024,
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Wien (OTS) - „Die neue Holzeinschlagsmeldung und die in den
vergangenen Jahren stark gestiegenen Schadholzanteile am
Holzeinschlag zeigen die wichtige Bedeutung der Bioenergiebranche als
verlässlicher Partner für die Forstwirtschaft. Die heimischen
Biomasseheizwerke, Holzkraftwerke und auch die Holzheizungen privater
Haushalte sind wichtige Abnehmer für die im Zuge der Klimaerwärmung
dramatisch ansteigenden Schadholzmengen, die oft nur energetisch
verwertet werden können. Die Nachfrage nach Energieholz sorgt auch
dafür, dass Schwachholz und Waldrestholz, welches bei
Waldpflegemaßnahmen und Durchforstungen anfällt, vermarktet werden
kann und dass diese wichtigen Eingriffe zur Erziehung klimafitter
Wälder überhaupt vorgenommen werden können“, erklärt Christoph
Pfemeter, Geschäftsführer des Österreichischen Biomasse-Verbandes
angesichts der neuen Holzeinschlagsmeldung (HEM) des
Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und
Wasserwirtschaft.
Zwtl.: Biomasseanlagen ermöglichen Käferholzabfuhr und wirken
preisstabilisierend
Die Lagerkapazitäten der etwa 2.500 Nah- und Fernwärmeanlagen
sowie rund 170 Holzheizkraftwerke, die flächendeckend über Österreich
vorhanden sind, helfen dabei, dass Schadholz aufgearbeitet und aus
dem Wald abgefahren wird, bevor sich der Borkenkäfer weiter
ausbreitet. „Unsere Biomasseanlagen sind in der Lage, Schadholz aller
Qualitäten und Baumarten zu nutzen. Damit sind sie ein wichtiges
Ausgleichsventil, das angesichts einer schwachen Baukonjunktur und
einer gedämpften Nachfrage nach Sägerundholz und Industrieholz auch
preisstabilisierend wirkt“, sagt Pfemeter. „Mit dem Klimawandel
nehmen die Gefahren durch Trockenheit, Borkenkäfer, Stürme oder
Waldbrände vor allem für überalterte Reinbestände zu. Nur durch
regelmäßige Pflegeeingriffe können unsere Waldbesitzerinnen und
Waldbesitzer gefährdete Bestände in klimafitte, zuwachskräftige und
stabile Mischwälder überführen.“
Zwtl.: Waldumbau führt zu höherem Energieholzaufkommen
Derzeit entfällt nur ein Fünftel des Holzeinschlags auf Laubholz,
doch der Laubholzanteil wird mit dem Waldumbau künftig zunehmen. „Es
gibt große Bestrebungen, Erdgas durch erneuerbare Energieträger zu
ersetzen. Wir orten eine steigende Nachfrage nach Energieholz von
Haushalten, in der Holzindustrie und auch seitens der
Lebensmittelindustrie“, informiert Pfemeter. „Da Laubholz in weitaus
höherem Ausmaß als Nadelholz in die energetische Verwertung geht,
werden mit dem Waldumbau größere Energieholzmengen anfallen, mit
denen wir Erdgas und Erdöl ersetzen können.“
Zwtl.: Brüsseler Bürokratie behindert nachhaltige Bewirtschaftung
Wichtig ist laut Pfemeter, dass die nötigen Eingriffe nicht durch
bürokratische Hürden aus Brüssel behindert werden, wie sie zum
Beispiel in der EU-Entwaldungsverordnung enthalten sind. „In
Österreich nehmen Waldfläche und Holzvorräte kontinuierlich zu, da
der Einschlag unter dem Zuwachs liegt. Auch die neue
Holzeinschlagsmeldung unterstreicht, dass trotz erhöhtem
Schadholzanfall der Holzeinschlag in Österreich in den letzten Jahren
relativ konstant geblieben ist. Bei höheren außerplanmäßigen
Holznutzungen wird die reguläre Nutzung zurückgenommen“, erklärt
Pfemeter.
Zwtl.: Bioenergie in Österreich
Mehr als die Hälfte der genutzten erneuerbaren Energie in
Österreich, Europa und weltweit stellt die Bioenergie bereit. Dank
des Bioenergie-Ausbaus kann Österreich auf Kohle- und Atomkraftwerke
verzichten und den Ausstieg aus Erdöl- und Erdgasheizungen
bewerkstelligen. Die Kapazität der in den vergangenen Jahren
errichteten Holzenergie-Anlagen übersteigt jene von sämtlichen
abgeschalteten Kohlekraftwerken inklusive des AKW-Zwentendorf.
Holzbrennstoffe basieren auf Reststoffen und Koppelprodukten, die im
Wald bei der Waldpflege und bei der Produktion von Holzprodukten
anfallen. Diese würden sonst ungenutzt verrotten und dabei CO2
freisetzen. Damit ist Bioenergie der günstigste nachhaltige
Brennstoff für erneuerbare Fernwärme. Die Beheizung von Haushalten,
KWK-Anlagen und die Energieversorgung der Holzindustrie benötigen die
mit Abstand geringsten Förderhöhen. Für 1 Kubikmeter verbautes Holz
fallen 6 Kubikmeter Nebenprodukte an, die auch energetisch verwertet
werden können. Die energetische Nutzung dieser Nebenprodukte
generiert die mit Abstand höchsten CO2-Einsparungen in der
Nebenprodukte-Verwertung. Die Nutzung von Bioenergie in KWK-Anlagen
ist laut IPCC die Grundlage zur Erreichung negativer Emissionen
(BIOCCS, Biokohle), die für die Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles
notwendig sind und unterstützt gleichzeitig den
Kohlenstoff-Vorratsaufbau im Wald (Klimawandelanpassung, Waldpflege,
Forstschutz).
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