06.05.2024,
4782 Zeichen
Wien (OTS) - Von Anfang April bis Mitte Juni ist Hauptsaison in den
Österreichischen Gärtnereien und Baumschulen. Das Sortiment erstreckt
sich von Beet- und Balkonblumen, Topfkräutern, Gemüsejungpflanzen
über Stauden und Gehölze bis hin zur kleinen, aber feinen
Schnittblumenproduktion. Mitten in dieser geschäftigsten Zeit liegt
mit dem Muttertag am 12.5. einer der wichtigsten Feiertage für die
Branche. Diesen nehmen Ulli Jezik-Osterbauer, Präsidentin des
Bundesverbandes der Österreichischen Gärtner, und LK
Österreich-Präsident Josef Moosbrugger zum Anlass, um auf die
Leistungen und Chancen, aber auch die Herausforderungen der Branche
hinzuweisen.
"Unsere 519 Zierpflanzen- und 174 Baumschul-Betriebe haben eine
viel größere Bedeutung für die Gesellschaft, als viele glauben. Ihre
Produkte fördern Lebensqualität und Wohlbefinden in Wohnräumen und
Büros genauso wie in unseren Gärten und Grünzonen", betont
Jezik-Osterbauer. "Diese Gartenbaubetriebe haben für viele brennende
Fragen unserer Zeit passende Antworten. Zur Kühlung von Städten
braucht es mehr Bäume, Sträucher und auch bepflanzte Balkone und
Dächer. Stress lässt sich nachweislich durch die Beschäftigung mit
Pflanzen reduzieren. Und eine höhere Pflanzenvielfalt bedeutet auch
für Insekten und andere Organismen mehr Lebensraum. Es freut uns
immer sehr, wenn Menschen dieses Potenzial, die große Auswahl und
professionelle Beratung unserer Betriebe wertschätzen“, betont die
Verbandspräsidentin.
Junge Menschen für den Gartenbau begeistern
Doch auch der Gartenbau steht vor großen Herausforderungen, etwa
in Bezug auf die hohen Betriebsmittelkosten und den allgegenwärtigen
Fachkräftemangel. So geht die Anzahl der Lehrlinge und
Fachschüler:innen seit Jahren zurück. "Die Gründe dafür sind
vielfältig. Ein wesentlicher ist sicher der ausbaufähige Ruf der
Lehre. Wir haben zwar den Eindruck, dass sich wieder viele junge
Menschen für Pflanzen und Natur interessieren, der Konnex zum
Gartenbau als Betätigungsfeld dürfte aber zu wenig gegeben sein.
Dabei wären Gärtnereien und Baumschulen mit ihrer Bedeutung für ein
gesundes Stadt- und Wohnraumklima eigentlich ein wunderschöner und
sinnvoller Arbeitsbereich. Es muss uns gelingen, den Gartenbau für
junge Menschen wieder attraktiver zu machen", unterstreicht
Jezik-Osterbauer.
Einheitliche EU-Lösung im Pflanzenschutz gefordert
Insgesamt ist der Gartenbau mit rund 1.000 Betrieben ein recht
kleiner Bereich der Landwirtschaft, der sich aber durch eine enorme
Produktvielfalt auszeichnet. "Es ist eine große Herausforderung, all
die unterschiedlichen Pflanzen wirksam vor diversen Schädlingen und
Krankheiten schützen zu können. Nützlinge haben dabei eine große
Bedeutung, aber bei Überschreiten bestimmter Schadschwellen sind
wirksame Mittel unverzichtbar. Die Hürden für die Zulassung von
Pflanzenschutzmitteln sind jedoch sehr hoch, kostenintensiv und
rentieren sich bei geringen Anbauflächen in Österreich häufig nicht",
berichtet Moosbrugger.
"Gerade für solch kleine Branchen wie den Zierpflanzenbau wäre
eine einheitliche europäische Lösung wichtig. Schädlinge und
Krankheiten kennen keine Landesgrenzen und verbreiten sich aufgrund
des Klimawandels immer rascher und auch in Regionen, wo keinerlei
natürlichen Gegenspieler existieren. Es ist schwer nachzuvollziehen,
warum es dafür nationale Verfahren braucht, obwohl die Bedingungen in
Gewächshäusern überall gleich sind. Wir fordern daher eine
einheitliche europäische Zulassung von Pflanzenschutzmitteln", betont
der LK Österreich-Präsident.
Der österreichische Gartenbau im Überblick:
Im österreichischen Zierpflanzenbau produzieren 519 Gärtnereien
auf 341 ha. Für die Monate April bis Juni werden ca. 35 Mio. Beet-
und Balkonblumen, 20 Mio. Gemüsepflanzen und Setzlinge und 3 Mio.
Topfkräuter erzeugt. 55% der Zierpflanzen und 14% der Schnittblumen
werden im Endverkauf direkt an die Konsumentinnen und Konsumenten
gebracht. Bei Schnittblumen ist der wichtigste Handelspartner der
Lebensmitteleinzelhandel, gefolgt von Floristikfachgeschäften.
Zierpflanzen werden an Gartencenterketten, Baumärkte, andere
Gartenbaubetriebe und den Lebensmittelhandel geliefert.
174 Baumschulen erzeugen Stauden und Gehölze (Obstbäume, Laub- und
Nadelgehölze und Rosen) auf einer Fläche von 1.013 ha. 25% der
Pflanzen werden direkt an die Endkundinnen und Endkunden vermarktet.
Der Großteil wird an Gartengestaltungsunternehmen, Gartencenter,
Baumärkte und andere Gartenbaubetriebe verkauft.
Gärtnerischen Gemüsebau betreiben 341 Betriebe auf einer Fläche
von 546 ha. 5% des Gemüses werden direkt vermarktet. 95% werden über
Erzeugerorganisationen abgesetzt oder direkt an den
Lebensmittelhandel geliefert. Pro Jahr schließen ca. 250 Personen die
Ausbildung zur/zum Facharbeiter:in im Gartenbau über eine
gartenbauliche Fachschule oder die duale Ausbildung ab.
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
Song #52: Mavie (CD-Cover)
Aktien auf dem Radar:E.ON .
Rosinger Group
Die Rosinger Group ist einer der führenden Finanzkonzerne in Mitteleuropa und in den Geschäftsfeldern "Eigene Investments" sowie "hochspezialisierte Beratungsleistungen" aktiv. Mit bisher mehr als sechzig Börsenlistings und IPOs weltweit gehört die Rosinger Group auch an der Wiener Börse zu den maßgeblichen Playern.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER