19.04.2024,
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Linz (OTS) - In Österreich gerät das Steuersystem immer mehr in
Schieflage. Diese hat sich im letzten Jahr sogar weiter zu Ungunsten
der Beschäftigten und Konsument:innen verschoben. Sie zahlen rund 80
Prozent aller Steuern: Rund 56 Prozent stammen aus Lohnabgaben,
weitere 22 Prozent vom „Steuerkuchen“ leisten Konsumentinnen und
Konsumenten. Die Steuerstruktur muss daher reformiert und fairer
werden. „Die beiden jüngsten Körperschaftsteuer-Senkungen müssen
zurückgenommen und die Millionärssteuer endlich realisiert werden“,
fordert AK-Präsident Andreas Stangl.
2023 machten vermögensbezogene Steuern (vorwiegend
Grunderwerbsteuer und Grundsteuer) nur noch 1,1 Prozent aller Abgaben
und Steuern aus. Auch die Steuern auf Gewinne und Kapitalerträge sind
zurückgegangen. Sie machten 14,6 Prozent aller Abgaben und Steuern
aus. Alleine die Senkung der Körperschaftsteuer (KÖSt) im Vorjahr
kostete den Staat 600 Millionen Euro an Einnahmen. Heuer wurde der
KÖSt-Satz noch einmal um einen Prozentpunkt auf 23 Prozent gesenkt.
Durch die beiden Senkungen entgehen dem Staat heuer sowie für jedes
weitere Folgejahr 1,25 Milliarden an Steuereinnahmen.
Gewinnstarke Unternehmen sind größte Gewinner
Dabei besonders bemerkenswert: Rund drei Viertel der KÖSt-Senkung
entfallen auf nur drei Prozent der KÖSt-pflichtigen Unternehmen,
nämlich die gewinnstärksten. Alle Unternehmen, die nicht als GmbH
oder AG organisiert sind, haben gar nichts davon. Die wenigen Klein-
und Mittelunternehmen, die als AG oder GmbH agieren, bekommen
aufgrund ihrer geringen Gewinne nur sehr wenig.
Die KÖSt-Senkungen stehen zudem im Widerspruch zur kürzlichen
Einigung von mehr als 130 Staaten auf eine globale Mindestbesteuerung
großer multinationaler Unternehmensgruppen.
AK-Präsident Stangl fordert Steuerreform
Die Steuerstruktur muss aus Sicht der AK Oberösterreich reformiert
und fairer werden. „Die beiden jüngsten KÖSt-Senkungen müssen
zurückgenommen, die Einnahmen aus vermögensbezogenen Steuern endlich
erhöht und die Beschäftigten entlastet werden“, so AK-Präsident
Andreas Stangl. Das fordert nicht nur die AK Oberösterreich seit
Jahren, auch internationale Organisationen empfehlen entsprechende
Schritte.
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