28.03.2024,
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Linz (OTS) - „Schöne Worte reichen nicht. Um Kinderland Nr. 1 zu
werden, ist mehr Engagement der Landespolitik nötig“, kritisiert
AK-Präsident Stangl. Denn Oberösterreich hinkt beim Angebot für
Kinderbildung und -betreuung weiterhin deutlich den anderen
Bundesländern hinterher. Der Umstand ist bekannt. Dennoch ist von
einem ambitionierten Ausbauplan und einer Ausbildungsoffensive, um
den Arbeitskräftebedarf decken zu können, nichts zu sehen. So
verwundert es wenig: Im Bundesländervergleich bleibt Oberösterreich
weiter zurück und holt nicht auf.
Das andauernde Schönreden bringt Eltern, die einen Platz in
Kinderkrippen oder Kindergärten suchen, nichts. Immer mehr Frauen
sind in Beschäftigung, die Arbeitswelt wird immer flexibler. Eltern
sind daher vermehrt auf eine gut ausgebaute und gut funktionierende
institutionelle Kinderbildung und -betreuung angewiesen. Die Vorteile
einer frühen Förderung vor der Schule sind längst unbestritten.
„Jeder hier investierte Euro rechnet sich mehrfach“, ist sich
AK-Präsident Andreas Stangl sicher.
Daten und Fakten sprechen eine deutliche Sprache
Bei den Unter-Drei-Jährigen liegt Oberösterreich mit einer
Betreuungsquote von rund 21 Prozent im Bundesländervergleich an
vorletzter Stelle, der Abstand zu fünf der acht anderen Bundesländer
hat sich in den letzten fünf Jahren sogar vergrößert. Im
Bundesdurchschnitt beträgt die Betreuungsquote 30 Prozent. Das
EU-Ziel liegt bei 45 Prozent. Bei gleichbleibender
Wachstumsgeschwindigkeit erreicht Oberösterreich dieses erst in 18
Jahren.
Noch weiter zurück liegt Oberösterreich bei den Plätzen für
Unter-Drei-Jährige, die eine Vollzeitbeschäftigung der Eltern
ermöglichen (sogenannte VIF-Plätze). Gerade einmal für fünf Prozent
aller Kinder dieser Altersgruppe ist ein entsprechendes Angebot
vorhanden. Damit liegt Oberösterreich in dieser Kategorie
abgeschlagen an letzter Stelle im Bundesländer-Ranking. In den
letzten fünf Jahren hat sich der Abstand zu sieben der acht
restlichen Bundesländer vergrößert.
Auch bei Drei- bis Sechsjährigen ist das Angebot an verfügbaren
Ganztagsplätzen schwach. Mit 26,3 Prozent liegt Oberösterreich auch
hier nur auf dem vorletzten Platz. Gegenüber sechs anderen
Bundesländern fiel Oberösterreich auch hier weiter zurück.
Laut Bildungsinvestitionsgesetz sollen im Schuljahr 2032/33 40
Prozent der schulpflichtigen Kinder ganztägig (Schule, Horte) betreut
werden. Aber auch in der schulischen Nachmittagsbetreuung nimmt
Oberösterreich im Bundesländervergleich die vorletzte Stelle ein. Der
Landesrechnungshof stellte im Vorjahr fest, dass das Erreichen der
gesetzlich erwünschten Betreuungsquote nicht absehbar ist. In den
vergangenen fünf Jahren fiel man gegenüber sieben der acht anderen
Bundesländer weiter zurück.
Politische Initiative ist nötig: Konkrete Forderungen an das Land
OÖ
Der große Abstand zu allen Zielen belastet die oberösterreichischen
Familien. Die Arbeiterkammer Oberösterreich fordert das Land
Oberösterreich auf, mit den zusätzlichen finanziellen Mitteln des
Bundes ein Maßnahmenpaket zu beschließen, einen konkreten regionalen
Umsetzungsplan zu erstellen und die notwendigen Ressourcen aus dem
Budget bereitzustellen. Für ein umsetzbares Konzept müssen die Kräfte
aller Partner und Expert:innen gebündelt werden.
Trägerorganisationen, Gemeinden und Städte sowie die Sozialpartner
haben schon mehrfach unter Beweis gestellt, dass sie gemeinsam gute
Lösungen erarbeiten.
Die AK Oberösterreich fordert:
einen Rechtsanspruch auf einen qualitätsvollen Betreuungsplatz ab dem zweiten Lebensjahr wie z.B. in Tirol,\nein kostenfreies Angebot bis zum Ende der Sekundarstufe I (Unterstufe MS/AHS),\nMaßnahmen für den konkreten Ausbau der institutionellen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen und des ganztägigen Schulangebots im Pflichtschulalter sowie einen konkreten Plan einer Ausbildungsoffensive für die kommenden zehn Budgetjahre auf Basis einer sozialräumlichen Planung 2024 bis 2033,\ndie nachhaltige finanzielle Sicherung des Angebots für die Gemeinden.\n
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